CHRONIK EINES
HISTORISCHEN HAUSES

  • 1989

    DAS HEUTIGE GASTHAUS ZUM LAMM

    Mit viel Herzblut und Bewusstsein für die traditionsreiche Geschichte des Hauses nahm sich Familie Maurer-Säring im Jahr 1989 dem historischen Gasthaus zum Lamm in der Waldshuter Altstadt an. Als erfahrene Gastronomen ließen sie die Gasträume behutsam und mit viel Liebe zum Detail renovieren. So entstand ein Ambiente, das moderne Gemütlichkeit und historisches Flair gelungen miteinander verknüpft und das Gasthaus zum Lamm heute wieder zu einem der beliebtesten Restaurants in Waldshut macht. Gerne laden wir Sie ein, in die mehr als 270-jährige Geschichte unseres Hauses einzutauchen, die besondere Atmosphäre im „Lamm“ kennenzulernen und dabei frisch zubereitete Köstlichkeiten aus der regionalen und gutbürgerlichen Küche zu genießen.

  • 1976

    DORNRÖSCHENSCHLAF

    Bis zur Schließung im Jahr 1976 spielte das „Gasthaus zum Lamm“ daher eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt Waldshut. 1976 erfolgte der Verkauf an die Badische Beamtenbank. Die wollte in dem Gebäude in der Kaiserstraße eine Filiale errichten. Das passte nicht in die Vorstellungen der Stadt. Jetzt krachten städtische Ordnungspolitik und die Begehrlichkeiten der freien Marktwirtschaft heftig zusammen – die Klagewelle der Bank rollte an. Das „Lamm“ sank in einen Dornröschenschlaf. Es dauerte 13 Jahre, an deren Ende, die Stadt den Prozess endgültig für sich entschied und die Bank das Gebäude wieder verkaufte. Was lag da näher, als an diese inzwischen mehr als 240 Jahre währende Gasttradition anzuschließen? 

  • 1869

    EIN GASTHAUS FÜR VIELE GEWERKE

    Bis 1869 tagte im Gasthaus zum Lamm auch das Metallhandwerk mit Wagnern, Schmieden und Schlossern regelmäßig. Zu den bemerkenswertesten Veranstaltungen, für die das Gasthaus zum Lamm über Jahrhunderte hinweg regionale Bekanntheit genoss, gehörte die Lossprechung der örtlichen Gesellen und Meister.

  • 1783

    DAS GASTHAUS ZUM LAMM WIRD ZUR WALDSHUTER INSITUTION

    Es ist zwar nicht überliefert, wie das Gasthaus zum Lamm zu seinem Namen kam. Doch in der damaligen Zeit war es weit verbreitet, dass Wirtshäuser mit eigener Schlachterei ihr Haus „Lamm“ nannten. Schriftlich belegt ist jedoch, dass das „Lamm“ schon bald zu einer der ersten Adressen in Waldshut wurde. Denn nicht nur die Stadt ließ dort im Jahr 1783 zwei türkische Prinzen auf ihre Kosten einquartieren, sondern das „Lamm“ war auch bald das Zunftlokal der Metzger.

  • 1732

    DIE GRÜNDUNG DES GASTHAUSES ZUM LAMM

    Neben dem Verkauf von Eisenwaren verköstigte Familie Loritz ihre Kunden auch kulinarisch obwohl sie dafür keine Konzession besaß. Die Konkurrenz klagte zwar dagegen, doch infolge des Todes von Sternwirt und Metzger Max Rüber erhielt Loritz schon im Jahr 1732 die offizielle Erlaubnis, sein Metzgershandwerk in Waldshut auszuüben. Gleichzeitig beantragte er auch das Tafernrecht (Gasthauskonzession). Da es zu jener Zeit nur drei Gasthäuser mit Übernachtungsmöglichkeiten und der Erlaubnis zur Ausgabe von warmen Speisen gab, wurde ihm das Tafernrecht gegen eine respektable Gebühr von 50 Gulden schon am 19. Mai 1732 zugesprochen. Damit hatte Loritz den Grundstein für die jahrhundertelange Gasttradition des Gasthauses zum Lamm gelegt.

  • 1729

    VOM EISENWARENHANDEL ZUM GASTHAUS

    Derart mit ihren Kindern in Not geraten, beabsichtigte Sutters Witwe nun, den Metzgerknecht Ferdinand Loritz aus Wolfegg/Württemberg zu heiraten. Als Leibeigener des Fürsten von Wolfegg musste sich Loritz jedoch erst freikaufen und in der Stadt Waldshut sein Gewerk anmelden. Da in der Hochrheinstadt zu jener Zeit ein Überschuss an Metzgern herrschte, stimmte der Waldshuter Schultheiß der Heirat 1729 jedoch nur unter der Bedingung zu, dass Loritz das Haus wiederaufbauen und darin weiterhin eine Eisenwarenhandlung betreiben sollte.

  • 1726

    DER STADTBRAND 1726 ALS INITIAL

    Man schrieb das Jahr 1726, als die Witwe Glanz in ihrem Haus Hanf zum Trocknen auslegte und dieses anfing zu brennen. Durch den Wind angefacht, breitete sich das Feuer schnell fächerartig bis zu den „Rheinhalden“ am Rhein aus und steckte innerhalb kürzester Zeit insgesamt 43 Häuser in der Altstadt von Waldshut in Brand. Auch das Haus von Hans Jakob Sutter, einem Eisenwarenhändler, fiel den Flammen zum Opfer und galt mit 800 Gulden Steuerwert zu den höchstveranlagten Brandhäusern des Stadtbrandes von 1726.

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